Vier Strategien für einen effizienteren Betrieb von industriellen Fluidsystemanlagen
Vier Strategien zur Maximierung der Effizienz von industriellen Fluidsystemen
Cory Cottrill
Ein sicherer und effizienter Anlagenbetrieb spart unter den Vorgaben eines maximierten Ausstoßes, fortlaufenden Kostenoptimierungen und zu vermeidenden Ausfallzeiten schnell eine sechs- bis achtstellige Summe im Jahr. Die größten Herausforderungen dabei sind begrenzte Ressourcen bei Ausrüstung, Arbeitskräften oder Expertise.
Unterstützung bieten weltweit operierende Spezialisten-Teams, wie der Field Engineer Service von Swagelok, die Anlagen gezielt evaluieren und Verbesserungspotenziale für einen effizienten, reibungslosen und sicheren Betrieb analysieren und dokumentieren.
Kampf gegen Leckage beginnen
Ein gutes Beispiel sind Leckagen, deren Häufigkeit bei zunehmender Größe und Komplexität von Anlagen zunimmt, so dass komplett leckagefreie Werke eine Ausnahme bilden. Entweichende Druckluft oder Dampf reduzieren die Effizienz und erhöhen zugleich die Wartungskosten.
Eine komplette Anlagen-Evaluation bietet die Chance, Lecks mittelfristig zu beseitigen, nachdem diese nach der Größe, der Verlustrate und dem Prozess-Fluid gewichtet wurden. Neben Sicherheitsfaktoren spielen Kosten eine zentrale Rolle. Das versiegeln eines Argon-Lecks spart deutlich mehr verglichen mit einer vergleichbaren Druckluftleckage. Eine Überprüfung, Ursachen- und Fehleranalyse sowie detaillierte Beurteilung der Fluidsystemapplikationen einschließlich verwendeter Bauteile ermöglicht Verbesserungen und zumeist erhebliche Kosteneinsparungen.
In diesem hypothetischen Beispiel wird das Argon-Leck zuerst in Angriff genommen, obwohl das Druckluft-Leck viel größer ist.
Erhöhte Lebensdauer von Fluidsystemkomponenten
Je länger eine Komponente verlässlich im Betrieb ist, desto weniger Zeit benötigt das Wartungspersonal für kostspielige Reparaturen. Leckt beispielsweise ein Kugelhahn für eine Auf/Zu-Steuerung in einer Instrumentenleitung häufig, beanspruchen Nachjustierung oder Austausch viel Zeit der Wartungstechniker. Im Falle eines Ventildefekts muss der gesamte Prozess für einen Austausch abgeschaltet werden. Insofern kann eine einzelne Ventilfunktionalität die Ressourcen, die Produktivität und die Wirtschaftlichkeit eines Betriebs nachhaltig negativ beeinflussen.
Gründe für Komponentenversagen
Wenn eine Komponente regelmäßig repariert oder ersetzt werden muss, sollten Systemspezialisten diesem Versagen auf den Grund gehen. Zumeist liegt ein falscher Produkteinsatz vor:
- die Komponente ist falsch ausgelegt
- die Komponente ist für die Applikation nicht geeignet
- die Komponente weist nicht die benötigten Materialeigenschaften auf
Bei der Komponentenauswahl sollten alle Betriebsbedingungen des Fluidsystems berücksichtigt werden, insbesondere Temperatur, Druck, Umgebungsbedingungen, Prozessfluid und Vibration. Je komplexer die Systemanforderungen, desto mehr Augenmerk erfordert die Komponentenauswahl – einzeln und in Kombination. Spätere Systemänderungen oder Systemausfälle ziehen zumeist hohe Kosten bei der Wartung und dem Austausch nach sich.
Konstruktion und Planung vereinfachen
Eine weitere Möglichkeit der Optimierung bietet die Auswahl kompletter Fluidsystem-Baugruppen als Alternative. Diese erhöht in den meisten Fällen die Zuverlässigkeit und Effizienz des gesamten Systems und entlastet parallel die eigene Konstruktion, Planung sowie Montage. Standardisierte und getestete Baugruppen vereinfachen den Planungs- und Lieferprozess insbesondere beim Betrieb mehrerer Anlagen. Externe Dienstleister und Spezialisten eröffnen oftmals zusätzliche Perspektiven und Herangehensweisen in diesem Prozess.
Umfasst ein Standard-Probenahmesystem beispielsweise 135 verschiedene Teile-Nummern, dessen Montage mit 54 Stunden kalkuliert ist, ließe sich diese mit vorgefertigten Baugruppen mit 17 Teile-Nummern auf bis zu ein Zehntel der Zeit reduzieren. Die freigesetzten Arbeitsressourcen stehen für andere Prozesse zur Verfügung.
Falls es einen Engpass gibt, können die Experten von Swagelok Sie dabei unterstützen, optimale Fluidsystm-Baugruppen — in bewährter Swagelok Qualität — gemäß Ihren Anforderungen zu entwickeln. Erfahren Sie, mehr über unser Experten.
Planung für den Notfall
Selbst die besten Komponenten können versagen und damit zu Ausfallzeiten einer Anlage führen. In diesen Fällen erleichtert ein gut geplantes und ausgestattetes Ersatzteillager Wartungsteams die Instandsetzung. Spezielle oder stark beanspruchte Komponenten sind damit – unabhängig von den normalen Lieferzeiten — schnell verfügbar, um Ausfallzeiten zu minimieren. Der Einsatz eines professionell gemanagten Konsignationslagers hat bereits die Effizienz in vielen Werken erhöht.
Durch die Kategorisierung von Lecks, durch Angabe der richtigen Komponente, durch Vereinfachen der Konstruktion und durch ein gut gefülltes Ersatzteillager können Sie das Werk auf optimale Effizienz trimmen. Diese empfohlenen Strategien sind eigentlich sehr einfach und rentabel, aber ergeben für das Werk einen erheblichen Mehrwert.
Fazit:
In fast allen Anlagen schlummern Optimierungspotenziale basierend auf einer professionellen Systemanalyse, einer sicheren Komponentenauswahl, dem Einsatz von vorgefertigten Baugruppen sowie durch eine Vorhaltung wichtiger Komponenten.
Eine strategische Herangehensweise unter Berücksichtigung dieser vier Strategien eröffnet Anlagenbetreibern einen erheblichen Mehrwert.
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